Rhinozeros Schabe / Macropanesthia Rhinoceros
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Grundsätzliches zur Haltung
von Schaben
- Können keine glatten Flächen erklimmen
- Sehr niedrige Reproduktionsrate
Allgemein
Ein sehr interessantes Sozialinsekt, dass nicht einfach zu bekommen ist.
Inhalt
Beschreibung
Die Rhinosschaben erreichen eine Gesamtlänge von 10,5 cm und eine Breite von 5-6 cm, was sie zu den größten Schaben der Erde macht. In der Terraristik bekommen diese Insekten ein erstaunliches Gesamtgewicht von 25-35 Gramm. In der freien Wildbahn wurden Tiere gewogen, die auf ein unglaubliches Körpergewicht von 50 Gramm kamen.
Sie sind perfekt an das Leben im Boden angepasst und legen dort lange Gänge, Höhlen und Verstecke an, in denen viele Familien miteinander leben. Durch die grabende Lebensweise besitzen diese Riesen keine Flügel.
Weinrote, braune und dunkelorange Farben zieren den Körper der Riesenschabe. Das Halsschild wird dunkler, die Beine sind schwarz und die Unterseite des Körpers ist heller gezeichnet.
Der Kopf ist rot und orange und ähnelt dem Kopf eine Gottesanbeterin. Der Kopf sitzt unter dem Halsschild und kann flach daruntergedrückt werden, um ihn vor Fressfeinden zu schützen. Kurze gerippte Fühler dienen als Tast- und Geruchsinn.
Die Beine der Riesenschabe sind kurz und mit vielen Stacheln besetzt. So können sich die Schaben schnell eingraben und sich in der Erde perfekt fortbewegen. Die eigentlichen Füße sind kleine Fortsätze an der Unterseite der großen Grabwerkzeuge.
Das Halsschild hat 2 Aufgaben, zum einen der Schutz und zum anderen als zusätzliches Grabwerkzeug. Wie eine Schaufel wird es zum Eingraben in die Erde verwendet, aber auch beim Bewegen von Ästen, Erdhaufen und bei Revierkämpfen kommt es zum Einsatz.
Der Körper dieser Schabe ist mit einer hauchdünnen Wachsschicht überzogen. Es ist keine echte Wachsschicht, sondern eher eine mikromillimeter dicke Schicht auf dem Panzer, der den Lotuseffekt aufweist. (An Gegenständen mit dem Lotuseffekt perlen Flüssigkeiten und Dreck einfach ab). Dies macht diese Schabe sehr interessant und attraktiv, weil sie trotz des Lebens in der Erde, immer sauber sind.
Diese Insekten erstaunen auch durch ihr Alter. Sie werden 10 Jahre alt, laut Berichten in alter Literatur werden sie manchmal auch deutlich älter.
Haltung, Zucht und Futter
Die Tiere leben ein sehr friedliches Leben und sind aneinander gebunden. Sie sind soziale Insekten und suchen immer deresgleichen um mit ihnen zu leben. Die große Mutterschabe zieht ihre Jungtiere bis zu 4 Jahre auf. Dabei ist es nicht wichtig ob es sich um die leibliche Mutter oder eine andere große weibliche Schabe handelt, denn die Erziehung wird sofort von allen übernommen. Bei ausgewachsenen Männchen kann es zu Revierkämpfen kommen, diese sind jedoch nie mit Verletzungen verbunden und das Zusammenleben ist normalerweise kein Problem.
Diese Tiere leben in einem großen Behälter , der 15 – 30cm mit Erde, Moos, weißfaulem Holz, Buchen und Eichenlaub gefüllt ist. Dieses Substrat wird als Grabmöglichkeit genutzt und ist perfekt für das Anlegen von Gängen.
Gleichzeitig ernähren sich die Tiere von den Blättern und dem weißfaulen Holz.
Die sanften Riesen fressen ansonsten nichts, lehnen also jegliche andere Nahrung ab. Manchmal werden Moose oder Pilzflechten angeknabbert. 2 – 3 mal die Woche, wird das trockene Laub und ein Teil der Erde mit Wasser besprüht. Hierbei kann man das Trinken der Schaben beobachten.
WICHTIG! Nadelhölzer sind hoch Toxisch für die meisten Schaben- und Käferarten! (nicht für den Borkenkäfer)
Wie alle Schaben machen auch die Rhinoschaben eine sogenannte unvollständige Entwicklung durch. Das heißt sie häuten sich und schlüpfen aus ihrem alten Chitinpanzer. Nach 24 – 48 Stunden härtet der neue Chitinpanzer, der jezt größeren Schabe aus. In diesen Stunden sind die Insekten sehr empfindlich und suchen meist Schutz.
Das Handling dieser Species ist unkompliziert, jedoch testen sie manchmal die Haut mit ihren Mandiblen (Gebiss). Dieses Zwicken ist deutlich zu spüren, im normalfall wird die Haut aber nicht als nahrung angesehen und sie unterlassen es sofort wieder. Beim Ausgraben sollte man behutsam vorgen, weil sie durch ihre großen Stacheln auf den Beine sonst stechen können. Dies hört sich etwas wild an, ist es aber nicht. Die Tiere sind völlig harmlos.
Diese Insekten können nur sehr schwer gezüchtet werden. Sie paaren sich jedes Jahr nur einmal. Im besten Fall bekommen die Weibchen 2 – 6 Jungschaben. Jedoch bleibt oftmals der Nachwuchs aus. Dies ist auch der Grund warum sie nur sehr schwer zu bekommen sind. Wenn man jedoch das Glück hat, welche erwerben zu können, dann nur zu hohen Preisen.