Ernteameisen / Messor Barbarus

Kurzübersicht / Ameisencheck

  • Lebenserwartung Königin: 16 – 25 Jahre
  • Lebenserwartung Arbeiterin: 2 – 3 Jahre
  • Koloniegröße: 5500 Tiere MAx.
  • Größe Königin: 15 – 18mm
  • Größe Arbeiterin: 3 – 14 mm
  • Soldaten/Majore: minor, media und Majorarbeiterinnen vorhanden.
  • Abwehr: Beißkraft
  • Aggression: Mittel
  • Ausbruchsintensivität: Gering
  • Ausbruchschutz: Talkum 3cm
  • Lichteinfall ins Nest: Egal (nur bei gründung nicht)
  • Brutentwicklung vom Ei – Larve – Arbeiterin: 3 – 5 Wochen.
 
  • Herkunft/ Verbreitung: Süd Europa,
  • Schwarmflug: September – Oktober
  • Winterruhe: JA! Dezember bis Februar
  • Temp. im Nest: 24- 26 Grad
  • Temp. in der Arena: alles ab 20 Grad OK
  • Luftfeuchtigkeit: In den Kornkammern trocken, bei der Brut 50 – 60%
  • Kollonietypus: Monogyn (1x Königin)
  • Robustheit, von 1 – 10: 8 robust
  • Verhalten bei Störung: Reagieren kaum bis mäßig
 
 

Inhalt

Messor Barabarus ist die Ernteameise schlechthin und wird oft als Einsteigertipp empfohlen. Falls man noch keine Erfahrung in der Ameisenhaltung besitzt, raten wir aber von Käufen einer einzelnen Königin ab, weil eine bereits erfolgte Gründung einen wesentlich einfacheren Start bietet.

Interessantes

Was viele Ameisenhalter an dieser Art reizt ist einerseits die Größe dieser doch recht bulligen Ameise und der Fakt, dass sie zu den Ernteameisen gehört.

Ernteameisen ernähren sich hauptsächlich Granivour, was bedeutet, dass Körner verschiedenster Getreidesorten geerntet und danach in den sogenannten Kornkammern gelagert werden. Ernteameisen haben starke Mandibeln, um diese Körner in das bekannte Ameisenbrot zu verarbeiten. Sie Knacken damit die Schale des Korns auf und verarbeiten den Inhalt, zu einem Brei, der oval wie ein Brot geformt ist und von der Kolonie anschließend verspeist wird.

Wichtig bei der Haltung ist, dass 2 verschiedene nestbereiche geschaffen werden sollten. Zum einen der etwas kühlere und trockene Bereich, der für die Körnerlagerung benutzt wird und zum anderen der warme und feuchte Bereich, indem die Brut aufgezogen wird.

Sollte dies nicht der Fall sein, kann es zum austreiben der Körner führen, das ist zwar nicht schädlich, vermindert aber den Vorrat an Futter und die Einsicht in das Nest.

Sterben diese keimlinge ab, kann es aber sehr wohl zu schweren Schimmelschäden kommen.

Körner sind die Hauptnahrung der Messorenarten, jedoch kommen sie nur mit ihnen nicht aus.

Sie brauchen auch Proteine in Form von Insekten.

Nun werden manche wissen, dass auch durch Körner Proteine gewonnen werden können, die Messoren brauchen aber das tierische Eiweis für das Wachstum der Larven.

In der Winterruhe hingegen ernähren sie sich nur von den gespeicherten Körnern, ziehen aber auch keine Larven auf.

Ernteameisen sind eine Vorstufe der Blattschneiderameisen, was sich aber erst bei recht großen Kolonien bemerkbar macht.

Sie bilden lange Ameisenstraßen, auf denen Materialien zum Nestbau oder Futter getragen werden.

Wer glück hat, bekommt eine Kolonie mit Majoren, die rot gefärbte Köpfe besitzen.

Bei Messor Barbarus gibt es keine Krieger, sondern Majore.

Der Unterschied zwischen diesen Casten ist einfach erklärt:

  • Kriegerinnen eines Volkes sehen ihre Aufgabe nur im Kampf und dem Schutz des Volkes. Sie halten Wache oder Verteidigen vorhandene Wege oder Gebiete der Kolonie. Natürlich machen dies andere Casten des Volkes bei Störung genau so, jedoch sind diese nicht mit dem überdimensionierten Kopf oder den großen Mandibeln ausgerüstet. Die Kriegerinnen übernehmen keinerlei andere Arbeiten in der kollonie und müssen meistens sogar von den Arbeiterinnen ernährt und gepflegt werden.
  • Majore sind vollwertige Arbeiterinnen, die jegliche Aufgaben einer normalen Arbeiterin ebenso übernehmen. Sie werden gerufen, um Stücke zu tragen, die für eine normale Arbeiterin zu schwer wären, oder um Beute zu erlegen / Körner zu knacken. Meist gibt es sie in minor, media und Majorform, die sich mit der Größe des Volkes vergrößern. Auch sie besitzen größere Köpfe oder sind in der Gesamtform größer
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Ernteameisen neigen in der Regel dazu im Wasser zu ertrinken, weshalb man niemals Flächen mit Wasser anbieten sollte. Watte oder Stahlgaze sind hier das Mittel zu einer ordentlichen Tränke.

Die Ameisen selbst scheinen dies auch zu wissen und tragen auf die Tränke oder jegliche angebotene Flüssignahrung erst einmal kleine Steinchen. Damit bauen sie generell alles gerne zu und man muss aufpassen, dass sie keinen großen Haufen zusammentragen um das Formicarium verlassen zu können.

Honigwasser oder zuckerlösung wird bei meinen kollonien nur recht wenig genommen.

Tote Insekten hingegen von anfangan gerne. Wichtig ist diese aber immer Tot anzubieten, weil diese Art erst mit steigender Arbeiterzahl selbst Insekten aktiv erlegt und einträgt.

Ist die Kollonie erst einmal gewachsen, erkennt man die friedlichen „Harvester Ants“ nicht wieder. Sie erlegen geschickt Heimchen und Schaben, die Vorort von den Majoren zerkleinert und in die Brutkammer eingetragen werden.