Russische Landschildkröte (Vierzehen Landschildkröte) / Testudo Horsfieldii

Russische, oder auch Vierzehenlandschildkröten werden auch auf dem Europäischen Markt immer beliebter.

Meiner Meinung nach passen sich diese Schildkröten noch besser an verschiedene Klimazonen an als ihre griechischen Verwandten.

Über 2 Wochen werden sie nicht mehr gefüttert und immer näher dem Keller getragen. Wenn sie eine Woche bei 10 - 12°C verbracht haben, kann das Überwintern losgehen. Man nimmt dazu am besten einen Weinkühler, weil dieser belüftet ist. In Kühlschränken ersticken viele Tiere, danach hieße es oft sie hätten den Winterschlaf nicht überlebt, was leider der Fehler der Menschen und nicht der Natur anzulasten ist. Natürlich kann das Tier auch in einem Erdkeller mit passender Temperatur überwintert werden. Wir geben die Tiere in eine Schachtel/Karton mit einer 3 bis 4 cm hohen Erdschicht, die wir etwas anfeuchten, damit die Tiere nicht austrocknen. Die Schildkröten werden danach hineingesetzt und bis obenhin mit getrocknetem Buchenlaub bedeckt. Bei 4 - 7°C schlafen die "Kröten" nun 4 bis 5 Monate. Auch Babys müssen die wichtige Winterruhe einhalten, weil ansonsten der Stoffwechsel schwer gestört wird. Dies kann Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung der Knochen zur Folge haben. Nach einigen Tagen sollte vorsichtig überprüft werden, ob die Tiere auch wirklich schlafen und der Weinkühler auch die richtige Temperatur beibehält. Wenn sie viel Gewicht verloren haben und sich bewegen stimmt etwas nicht und die Temperatur muss überprüft werden. Bei zu hoher Temperatur können die Tiere nicht schlafen, was immensen Stress bedeutet, der über viele Monate zum Tod führen kann. Nach der absolvierten Winterruhe werden die Tiere langsam an höhere Temperaturen gewöhnt und in einem beheizten Häuschen bzw. drinnen gehalten, bis es draußen warm genug ist und sie wieder ins Außengehege ziehen können. Viele Thermometer zeigen unterschiedliche Temperaturen und nur mit einem geeichten Thermometer, kann die richtige Temperatur festgestellt werden. Wir nutzen ein altes Raumthermostat, dass richtige Ergebnisse anzeigt.

Inhalt

Verbreitung und Lebensraum

Wie der Name schon vermuten lässt, kommen diese kleinen Vertreter der Testudofamilie in den Grenzregionen zu Russland vor.

Hauptsächlich kommen die Tiere in Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan aber auch in Afghanistan, dem Iran oder in recht westlichen Teilen Chinas vor.

In diesen Gebieten erlebt man sehr heiße Sommermonate und sehr kalte Wintermonate, dies ist auch der Grund, warum sie für die Haltung in den Europäischen Gärten gut geeignet ist.

Ein weiterer Name für diese Schildkröte ist „Steppenschildkröte“ dies ist kein Wunder, weil es in den genannten Gebieten viele karge Landstriche gibt, in denen sich die Vierzehenlandschildkröte aufhält.

Meist halten sich die Tiere aber in der Nähe von kleinen Wasservorkommen auf, weil wo Wasser ist, wächst auch Futter.

Beschreibung und Größe

Der Panzer der Vierzehenlandschildkröte ist sehr rund und in der Grundfarbe gelbbeige mit großen schwarzen Flecken.

Die Hautfarbe ist der des Panzers sehr ähnlich.

Im Gegensatz zu anderen Testudoarten haben diese nur 4 Zehen, daher auch der Name.

Die Panzerlänge von adulten Tieren beträgt 15 – 18cm.

Weiters fällt auf, dass der Panzer flacher als bei anderen Europäischen Landschildkröten ist.

In der Natur graben sich die Russischen Landschildkröten oftmals sehr tief ein, um der Witterung aus dem Weg gehen zu können.

Terrarium und Beleuchtung

Landschildkröten können nicht ganzjährig im Terrarium gehalten werden, sie brauchen ein geräumiges Außengehege um sich richtig entwickeln zu können. Unsere Schildkröten leben in einem sehr geräumigen und gut strukturierten Außengehege.

Eine Beleuchtung im beheizten Häuschen der Horsfieldiis ist in den Sommermonaten nicht unbedingt nötig, kann aber angebracht werden, wenn man die heißen Sommermonate der Steppe nachstellen möchte.

In der Nacht lassen wir es nie unter 14 – 15 Grad fallen.

Steine, Kork oder andere Äste werden nach jedem neu platzieren erkundet und werden als Sonnen, oder Versteckplätze genutzt.

Das Strukturieren des Geheges ist sehr wichtig und trägt zur Gesundheit der Tiere bei.

Kleine Schildkröten müssen vor Raben oder anderen Räubern, mit einem Eisennetz geschützt werden.

Der abendliche Rundgang gehört einfach dazu.

So kontrolliert man durch das öffnen der jeweiligen Nachtunterkunft, ob sich alle Schildkröten vollzählig im Unterschlupf befinden.

Was im Normalfall auch so ist.

Manchmal graben sich Tiere lieber im Außenbereich ein, sodass sie zum Unterschlupf gebracht werden müssen, damit sie sich nicht erkälten.

Sollte es einmal passieren, dass bei einer kalten Nacht (8 – 10°C) ein Pflegling draußen schläft, sollte dies einmalig kein Problem sein, weil sie sehr robust sind.

In warmen Nächten, können gut eingegrabene Tiere belassen werden.

Ernährung und Wasser

Schildkröten besitzen keine Zähne, sondern einen sogenannten Schnabel, mit dem sie sogar harte Wurzeln anknabbern können.

Schildkröten fressen über den ganzen Tag verteilt kleine Mengen.

Das beste Futter für eine Landschildkröte wird von der Natur selbst angeboten.

Die gesamte Vielfalt an Blüten und Kräutern stellen eine optimale Ernährung dar.

Die Schildkrötenverdauung funktioniert am Besten mit sehr rohfasriger Kost.

Es gibt nichts besseres als Löwenzahn, Spitzwegerich, Breitwegerich, Gänseblümchen, Brennnessel, Distel und Klee.

Die beste Ernährung erfolgt also über die Schildkröte selbst.

Sie kann in einem großen Gehege selbst entscheiden und sich abwechslungsreich ernähren.

Natürlich macht Schildkrötenfüttern auch Spaß und das kann man auch, am Besten aber nur manchmal und mit verschiedenen Salat und Kräutersorten, die mit getrockneten Wiesenkräutern gemischt und aufgewertet wurden.

(Nein ihr müsst jetzt nicht eure eigenen Wiesenkräuter trocknen, es gibt diese schon für wenig Geld zu kaufen. Aber kann man natürlich auch machen)

Durch die karge Nahrung in ihren Heimatländern, lebt sie bei unseren grünen Wiesen schon im Überfluss, daher sollte man nicht zu oft und das Richtige zufüttern.

Pflanzliche Kost:

  • Bärlauch
  • Beinwell
  • Gänseblümchen
  • Spitzwegerich
  • Breitwegerich
  • Brennessel
  • Brombeerblätter
  • Himbeerblätter
  • Disteln
  • Minze
  • Opuntien
  • Radieschen
  • Salbei
  • Ringelblumen
  • Schafgabe
  • Sonnenblume
  • Stiefmütterchen
 
 

Pflanzliche Kost:

  • Erdbeerblätter
  • Fette Henne
  • Fingerstrauch
  • Gartenkresse
  • Gänsekresse
  • Löwenzahn
  • Giersch
  • Golliwoog
  • Hibiskus
  • Kapuzinerkresse
  • Klee
  • Karotten (geschnitten) + Grün
  • Salate immer antrocknen lassen und nur manchmal füttern!
  • Vogerlsalat
  • Radicchio
  • Rucola
  • Lolorosso
  • Romanasalat
  • Endivien

Winterruhe

Ja ihr habt richtig gelesen, diese Schildkröten machen in der Natur auch manchmal eine Sommerruhe, um dem heißen Wetter zu entfliehen, dass schonmal auf 45 Grad steigen kann.

In der Haltung habe ich davon gehört, dass Menschen dies auch nachstellen, wir machen das aber nicht und unsere Schildkröten haben sich auch bei 35Grad heißen Sommertagen + Beleuchtung im Schlafhaus noch nie zurückgezogen.

Hier scheiden sich wieder die Geister und das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Eine Winterruhe ist hingegen unerlässlich!

Diese gestalten wir genauso, wie bei der Griechischen Landschildkröte und stellen die Vierzehen sogar nach ganz unten in unserem großen Weinkühler, sodass es noch 2 Grad kälter ist.

Ich habe hier die Überwinterung von den Griechischen Landschildkröten reinkopiert, weil wir diese auch bei den Russen genau so machen:

Ende Oktober oder Mitte November ist es dann so weit.

Die Tiere werden in vorbereitete Boxen gegeben und in langsamen Schritten an kältere Temperaturen angepasst.

Über 2 Wochen werden sie nicht mehr gefüttert und immer näher dem Keller getragen.

Wenn sie eine Woche bei 10 – 12°C verbracht haben, kann das Überwintern losgehen.

Man nimmt dazu am besten einen Weinkühler, weil dieser belüftet ist.

In Kühlschränken ersticken viele Tiere, danach hieße es oft sie hätten den Winterschlaf nicht überlebt, was leider der Fehler der Menschen und nicht der Natur anzulasten ist.

Natürlich kann das Tier auch in einem Erdkeller mit passender Temperatur überwintert werden.

Wir geben die Tiere in eine Schachtel/Karton mit einer 3 bis 4 cm hohen Erdschicht, die wir etwas anfeuchten, damit die Tiere nicht austrocknen.

Die Schildkröten werden danach hineingesetzt und bis obenhin mit getrocknetem Buchenlaub bedeckt.

Bei 4 – 7°C schlafen die „Kröten“ nun 4 bis 5 Monate.

Auch Babys müssen die wichtige Winterruhe einhalten, weil ansonsten der Stoffwechsel schwer gestört wird.

Dies kann Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung der Knochen zur Folge haben.

Nach einigen Tagen sollte vorsichtig überprüft werden, ob die Tiere auch wirklich schlafen und der Weinkühler auch die richtige Temperatur beibehält.

Wenn sie viel Gewicht verloren haben und sich bewegen stimmt etwas nicht und die Temperatur muss überprüft werden.

Bei zu hoher Temperatur können die Tiere nicht schlafen, was immensen Stress bedeutet, der über viele Monate zum Tod führen kann.

Nach der absolvierten Winterruhe werden die Tiere langsam an höhere Temperaturen gewöhnt und in einem beheizten Häuschen bzw. drinnen gehalten, bis es draußen warm genug ist und sie wieder ins Außengehege ziehen können.

Viele Thermometer zeigen unterschiedliche Temperaturen und nur mit einem geeichten Thermometer, kann die richtige Temperatur festgestellt werden.

Wir nutzen ein altes Raumthermostat, dass richtige Ergebnisse anzeigt.