Marokko Dornschwanzagame / Uromastyx Acanthinura Nigriventris

Allgemein

Uromastyx gibt es in vielen verschiedenen Farben und Formen.

Die Marokko Dornschwanzagame ist eine weit verbreitete Art, die farblich sehr ansprechend ist.

Inhalt

Verbreitung und Lebensraum

Ursprünglich kommen diese Agamen aus Marokko.

Dort ist sie am östlichen Rand des Atlas-Gebirges beheimatet.

Das Gebirge zieht sich durch das ganze Land, vom Westen Algeriens bis in die Sahara.

Das raue Klima macht diese Echse zu richtigen Überlebenskünstlern.

Bevorzugtes Biotop sind Lehmwüsten, Halbwüsten oder steinige Steppen.

Man findet sie in Stein- und Erdhöhlen, die sie zur Futtersuche und zum Sonnenbaden verlassen.

Die extreme Hitze in diesen Regionen ist ideal für diese Art, denn sie benötigen sehr hohe Temperaturen, um Energie zu tanken und richtig verdauen zu können.

Beschreibung und Größe

Diese Reptilien können, bei richtiger Haltung und Aufzucht, eine Gesamtgröße von maximal 45 cm erreichen.

Etwa 1/3 der Länge fällt auf den Schwanz.

Der bedornte Wirtelschwanz besteht aus 16 bis 21 Schwanzwirtel, welcher auch namensgebend für die Echse ist.

Es existieren Berichte, die eine Größe in Gefangenschaft von 60cm bestätigen. Das Farbspektrum ist sehr breit gefächert.

Farben in den verschiedensten Orange – Gelb und Grüntönen sind möglich.

Manche von ihnen weisen eine satte Färbung auf, andere wiederum weisen einen schwarzen Kopf und Gliedmaßen auf. (U.A.Nigerrimus)

Eines verbindet sie jedoch alle – und das ist der schwarze Punkt im Nacken. Die Färbung passt sich häufig ihrem Gemütszustand an.

Wenn ihnen etwas zusagt, wie z.B die Fütterung, bekommen sie sehr eindrucksvolle Farben.

Es ist schwierig ein harmonisierendes Pärchen zu finden.

Die Männchen markieren das Weibchen mit Duftstoffen, der die Annahme eines fremden Männchens fast unmöglich macht.

Männchen tolerieren keine Weibchen mit einem fremden Geruch und verletzen diese meist tödlich.

Auch die Weibchen sind untereinander nur sehr schwer verträglich.

Gegenüber dem Menschen sind diese Tiere, unter korrekten

Haltungsbedienungen und Umgang, jedoch sehr friedlich und es geht keine Gefahr von ihnen aus.

Das Alter dieser Panzerschwanzechsen ist nicht genau beschrieben, doch es wird angenommen, dass sie sehr alt werden, weshalb man einen Kauf eines „Uros“ immer gut überlegen sollte.

Ein Biologe aus Asien berichtet von einem Exemplar, dass von ihm bereits seit 36 Jahren gehalten wird (Bericht von 2016). Das Alter hängt meist mit der Zucht an sich, den Haltungsbedienungen und der Winterruhe zusammen.

Terrarium und Beleuchtung

Wir halten unsere marokkanischen Dornschwanzagamen in einem gut strukturierten Terrarium, dessen Rückwand Perfekt den marokkanischen Felsen nachempfunden wurde.

Wichtig sind Versteckmöglichkeiten, Steine, Äste und Sonnenplätze, denn das spiegelt ihre natürliche Lebensumgebung wider.

Als Bodengrund wird Sand und Muschelgrid verwendet (Sandlehmgemisch ist auch möglich und ich denke zurzeit sogar besser, aber früher war Muschelgrid das A und O).

Ich teste natürlich weiter und werde die Infos weiter teilen.

An der wärmsten Stelle, dem Sonnenplatz, benötigen sie ca. 50 Grad, wohingegen an der kältesten Stelle mindestens 26- 28 Grad erreicht werden müssen.

Bei Nacht reicht eine Raumtemperatur von 22-24 Grad.

Licht ist im Falle der Dornschwänze sehr wichtig.

Diese Echsen sind regelrechte Sonnenanbeter, die ein hohes Maß an UV Beleuchtung benötigen.

Ernährung und Wasser

Ein Wunderwerk der Natur ist diese Agame allemal, denn sie schafft es das benötigte Wasser in ihrem Körper selbst herzustellen.

Diese Funktion ist überlebenswichtig, da es in ihrem natürlichen Lebensraum oft 7 monatelang nicht richtig regnet.

Bis zu 8 ml. Wasser können sie täglich herstellen, dazu benötigen sie nur dürres Wurzelwerk, dass sie fressen.

Das übrig gebliebene Salz dieses Prozesses wird durch Drüsen in der Nase wieder ausgeschieden.

Das macht sich häufig durch kleine Salzkristalle an der Nase bemerkbar, diese können aber ohne Probleme entfernt werden.

Dornschwanzagamen besitzen nur in jungen Jahren einige Zähne, die sich im Alter jedoch zurückbilden und somit der bekannte Schnabel entsteht.

Dieser gleicht dem Schnabel der Schildkröten, weshalb sie im englischsprachigen Raum auch oft „Turtlehead Lizards“ genannt werden.

Der Schnabel ermöglicht es der Echse, die oftmals harte Nahrung zu zerbeißen.

Diese Art zählt zu den Omnivoren, das bedeutet sie fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung.

Allerdings ernähren sie sich bevorzugt 90 % pflanzlich und greifen nur bei Heuschreckenwanderungen zu diesem fehlenden Proteine zurück.

In der Haltung bedeutet das für uns, dass wir sie 4 -6x im Monat mit Heuschrecken versorgen um ihren Bedarf an Proteinen zu decken.

Wenn es um das Essen geht, sind die Echsen sehr empfindlich.

Deshalb sollten vorzugsweise Bioprodukte zur Fütterung verwendet

werden.

Man muss sichergehen, dass die Produkte nicht mit Pestiziden belastet sind. Auch auf Pflanzen neben Feldern und der Straße sollte verzichtet werden.

Pflanzliche Kost:

  • Radiccio
  • Endiviensalat
  • Rucola
  • Vogerlsalat
  • Lolorosso
  • Karotten (zerkleinert+grün)
  • Gurken
  • Zucchini
  • Löwenzahn
  • Gänseblümchen
  • Spitzwegerich
  • Breitwegerich
  • Huflattich
  • Dill
  • Liebstöckel
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Hibiskus (Blüten)
  • Roter+Weißer Klee (wenig Blätter,
  • Blüten sind ok)
  • Ringelblumen
  • Petersilie
  • Zitronenmelisse
  • Kapuzinerkrsse
  • Golliwoog
  • (Alles am besten in Bioqualität)

Trockenfutter (ungekocht):

  • Rote Linsen
  • Gelbe Linsen
  • Grüne Linsen
  • Berglinsen
  • getrocknete Erbsenhälften
  • Hirse
  • Hanfsamen
  • Reis (wenig)
  • Sonnenblumenkerne
  • Mungobohnen
  •  (Alles am besten in Bioqualität)

Winterruhe

Die Winterruhe ist in jedem Jahr ein wichtiger Bestandteil des Lebens eines Uromastyx.

Ende Oktober /Anfang November werden die Tiere, bei idealen Haltungsbedienungen, immer träger und reduzieren ihre Nahrungsaufnahme. Die Lichtdauer wird von 12-14 über Wochen hinweg auf 5 Stunden täglich reduziert, während die Futtergabe minimiert wird.

Zur finalen Winterruhe ziehen sich die Echsen zurück.

Die Winterruhe ist ein essentieller Bestandteil des Organismus, deshalb sollte man auf die Einhaltung achten.

Auch für die Paarung ist die Winterruhe unverzichtbar.

Ohne Winterruhe gibt es keine Babys im nächsten Jahr.