Kragenechse / Chlamydosaurus Kingii
Allgemein
Bei der Kragenechse handelt es sich um ein wunderschönes und auch sehr bekanntes Reptil, welches jedoch wegen seiner enormen Platzbedürfnisse eine Herausforderrung ist.
Wie ihr Name schon verrät sind diese Echsen dazu in der Lage ihren Kragen rund um ihren Kopf aufzustellen.
Das hinterlässt einen bleibenden Eindruck, wie wir ihn alle von Jurassic Park vom Dilophosaurus kennen.
Da diese Echsenart gerne auf ihren Hinterbeinen läuft, wirken sie noch größer und eindrucksvoller.
Inhalt
Verbreitung und Lebensraum
Die Kragenechse ist in großen Gebieten Australiens beheimatet, die von der Cape-York-Halbinsel bis hin zur Kimberley Region reicht.
Vor vielen Jahren wurde die Echse vom Mensch nach Neuguinea eingeführt, welche sich dort angesiedelt hat und somit eine stattliche Population entstanden ist.
Auch in Indonesien ist sie seit geraumer Zeit aufzufinden, wo sie oft in Farmzuchten für den amerikanischen Markt gezüchtet werden.
Sie lieben das Buschland und bevorzugen hohe Bäume, von denen sie sich auf ihre Beute herabstürzen können, um sie mit ihren scharfen Zähnen zu erlegen.
Beschreibung und Größe
Chlamydosaurus Kingii ist eine große, stämmige und robuste Echse.
Sie zählt zu den Agamen.
Die Farbe dieser Art variiert von hell bis dunkelgrau, sind in selten Fällen aber auch beige oder orange.
Der Bauch und der Kragen der Echse, sind orange bis rot.
Auch diese Farbgebung hat ihren Sinn, da ein kräftiges orange oder rot den Überraschungseffekt, beim Aufstellen während der Brunft oder zur Einschüchterung, größer macht.
Die männlichen Echsen erreichen eine Gesamtgröße von 100-110cm, während die Weibchen auf 70- 85cm kommen.
Die Hälfte bis 2/3 der Länge beansprucht der Schwanz der Echse.
Bei artgerechter Haltung beträgt die Lebensdauer einer Kragenechse 7-14 Jahre, weshalb man einen Kauf immer gut überlegen sollte.
Das Alter kann variieren und hängt meist mit der Zucht an sich, den Haltungsbedingungen und dem Winterschlaf zusammen.
Diese Reptilien sind sehr intelligent, deshalb ist es sehr wichtig regelmäßig verschiedene Futtertiere an unterschiedlichen Orten anzubieten.
Wenn sie einmal auf den Geschmack eines Futtertiers gekommen sind, kann es vorkommen, dass sie längere Futterstreiks durchziehen, um an ihr gewünschtes Insekt zu kommen.
Sollte der Schwanz oder eine Zehe versehentlich einmal in der Scheibe des Terrariums eingeklemmt werden oder sonstige Missgeschicke passieren, nehmen die Tiere das sehr persönlich und können einem das sehr lange nachtragen.
Generell ist man so ein bisschen darauf angewiesen, dass die Echse einen mag. Wir besitzen zum Beispiel ein weibliches Tier, das seit vielen Jahren kein Futter in irgendeiner Form von mir annimmt.
Bei meiner Freundin frisst sie jedoch, als gäbe es kein Morgen mehr.
Terrarium und Beleuchtung
Wir halten unsere Kragenechsen in einem der größe entsprechendem Terrarium, dessen Rückwand modelliert wurde und große Äste eingearbeitet sind.
Wichtig sind Versteckmöglichkeiten, große Äste, Steine, Pflanzen und Wurzeln. Senkrechte Äste sind lebenswichtig für diese Art, da sie sonst nicht einwandfrei verdauen können.
Als Bodengrund wird ein Sand, Erde, Pinienrinden Gemisch verwendet.
An der wärmsten Stelle, dem Sonnenplatz, benötigen sie ca. 40 – 45 Grad, wohingegen eine kühlere Stelle mindestens 24 Grad haben sollte.
Diese ist bei einer Terrarienhöhe von 2,55m dann in Bodennähe.
Bei Nacht reicht eine Raumtemperatur von zwischen 19 und 22 Grad.
In der Natur unterliegen die Sonnenstunden und Dunkelzeiten einem Zyklus,
Beleuchtung wird mit Metalldampflampen (UV), Hqi Strahlern und Ledstrahlern erreicht.
Durch die Größe des Terrariums muss man mit einer ordentlichen Wattzahl für die ausreichende Helligkeit sorgen.
Ernährung und Wasser
Bei der Haltung von Kragenechsen ist einen richtig große Wasserschale zwingend erforderlich (30 x50cm oder so), welche man regelmäßig zu reinigen hat.
Des Weiteren trägt das verdunstete Wasser, bei richtiger Positionierung, zur Feuchtigkeitsregulierung des Terrariums bei.
Das alte Wasser kann bei einem bioactiven Becken einfach umgeschüttet werden, dies ist Feuchtigkeit und Nahrung für die Bodenpolizei und hilft diese am Leben zu erhalten.
Mit einer Pipette nehmen sie sehr gerne Wasser an und mit etwas Übung kommen sie sogar von selbst zur Pipette gerannt, um ihren Durst zu stillen. Diese großen Reptilien sind Carnivore, das bedeutet sie ernähren sich nur von tierischer Kost.
Es heißt das sie manchmal auch einige Salatblätter zu sich nehmen, wir konnten das bei unseren noch nicht beobachten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist sehr wichtig bei einer artgerechten Haltung.
Grundsätzlich sollte die Futtermenge auf die Größe der Tiere abgestimmt werden.
Hier kann sich der Halter an der breiten Futterpalette der verschiedenen Insekten bedienen.
Ausgewachsene Echsen fressen gerne wie „Mähdrescher“, was einen enormen Futteraufwand mit sich bringt.
Unser Männchen vertilgt pro Woche um die 60 Heuschrecken und weitere Nahrung.
Die Futterkosten sind somit für diese Tiere relativ hoch, wenn man nicht den Platz und/oder die Zeit für eine Futtertierzucht besitzt.
Tierische Kost:
- Wüstenheuschrecken
- Wanderheuschrecken
- Heimchen
- Grillen
- Schaben
- Mehlwürmer
- Zophobas
- Wachsmaden
- Babymäuse
Winterruhe
Die Winterruhe ist in jedem Jahr ein wichtiger Bestandteil des Lebens einer Kragenechse.
Ende Oktober/Anfang November werden die Tiere, bei idealen Haltungsbedingungen, immer träger und reduzieren ihre Nahrungsaufnahme. Die Lichtdauer wird von 12-14 über die Monate hinweg auf 5 Stunden täglich reduziert, während die Futtergabe minimiert wird. Jegliches Licht, die nur der Intensiveren Beleuchtung dient, kann ganz abgeschaltet werden.
Diese Tiere schlafen nicht richtig, sondern ruhen.
Trotz der Winterruhe kommen sie ab und an auf den Boden um Wasser aufzunehmen.
Deshalb muss auf die Wasserschale trotzdem geachtet werden.
Die Winterruhe ist ein essentieller Bestandteil des Organismus.